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 Yoga - und was wir von den Tieren lernen können

Hatha Yoga ist, neben all seinen positiven Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden, eine äußerst effektive Methode zur Stressbewältigung und darüber hinaus ein Weg, um mit sich selbst in Kontakt zu kommen.

Als Menschen unserer Zeit haben wir oftmals die Fähigkeit verloren uns sprichwörtlich „munter wie ein Fisch im Wasser zu fühlen“. Viele Yoga Übungen, auch Asana genannt, tragen Tiernamen oder Namen von Erscheinungsformen der Natur, wie zum Beispiel der Fisch, die Schildkröte, das Kamel, der Adler, der Baum oder der Berg.

Die Namen der Yoga Übungen deuten an, welche besondere Qualität bei der Ausführung erlebt werden kann oder welche körperliche oder energetische Wirkung diese jeweils haben. So wird im Fisch durch die stromlinienförmige Körperhaltung rein äußerlich ein Bezug zu einem Wesen hergestellt, welches vollkommen Eins mit seinem Element, seinem Lebensraum wird. Das Element Wasser deutet die beruhigende und kühlende Wirkung dieser Asana auf den Geist an. Der Fisch, auch Matsyasana genannt, lindert auf körperlicher Ebene Nackenverspannungen und Kopfschmerzen, beugt dem Rundwerden des Rückens vor und vertieft auf natürliche Weise die Atmung. Der Fisch ist eine hervorragende Übung, um nach einem anstrengenden Arbeitstag am Bildschirm wieder den Energiefluss anzuregen und die eigene innere Stille zu spüren.

Eine andere Asana, der Adler, ist eine wunderschöne Yoga Standhaltung, um neben Standfestigkeit auch Konzentration und Gleichgewicht zu schulen. Der innere Fokus ist auf kein geringeres Ziel gerichtet als auf das Einswerden mit der uns stets umgebenden universellen Energie. Auf körperlicher Ebene werden, neben einer Kräftigung der Fuß- und Beinmuskulatur, Spannungen im unteren Rücken und im Schulterbereich abgebaut.

Diese Asana hat ihren Namen, Garudasana von dem mythologischen Vogel Garuda erhalten, der Vishnu, einen göttlichen Reiter auf seinem Rücken trägt. Der Adler ist Symbol für Selbstverwirklichung und für das Einswerden mit Gott. Die absolute Verschmelzung von individuellem Sein mit der universellen Energie ist das höchste Ziel des Yoga, auch als Samadhi bezeichnet.


Die unzähligen Asanas mit Tiernamen verweisen außerdem auf die sinnliche Dimension der Yoga Übungen. Bei der Ausführung dieser Übungen rücken der Körper mit seiner sinnlichen Wahrnehmung, sowie die tiefe Erfahrung des Atems zunehmend in den Fokus.

Diese Rückbesinnung auf das unmittelbare Geschehen des Augenblicks ermöglicht dem Yoga Übenden das Ankommen im Hier und Jetzt. Der ewig plappernde Geist, in alten philosophischen Texten als betrunkener und wild herumtollender Affe bezeichnet, wird angenehm ruhig und ausgeglichen. Yoga ist so etwas wie eine Insel inmitten einer stets tosenden See, eine fruchtbare Oase in einer Wüste aus Nichtigkeiten.

Yoga ist eine Möglichkeit die vermeintlichen Segnungen unserer Zivilisation mal für ein oder zwei Stunden zurückzulassen und sich wieder mit dem Wesentlichen zu verbinden – mit der eigenen Lebendigkeit, dem Körper, dem Atem, der Natur und der Natürlichkeit unseres Wesens. Yoga kann auch dazu anregen sich mehr mit der Natur, den Lebensformen und den in ihr existierenden Lebewesen auseinanderzusetzen. Yoga ist ein Gegenpol zu Künstlichkeit und Zwang und eröffnet die Möglichkeit sich selbst stark, frei, verbunden und angenehm entspannt zu fühlen.

In unserer hektischen und stets auf materielle Ziele oder Leistungen ausgerichteten Welt, kann dieser sinnliche Gegenpol im Yoga als erfrischende und belebende Auszeit erlebt werden, die es dem Übenden ermöglicht eine verloren geglaubte und einfache Dimension seines Seins erneut zu erfahren.

Yoga hat neben dieser körperlich-sinnlichen Dimension natürlich vor allem auch eine tiefe geistig-spirituelle Dimension. Das Bindeglied um diese zu erfahren stellen dabei Körper und Atem dar, also die elementaren Erscheinungsformen unserer Existenz. Die Fähigkeit die Wahrnehmung auf das aktuelle Geschehen zu fokussieren, öffnet die Pforte zum eigenen Selbst. Der Yoga Pfad hat nach dem alten Weisen Patanjali acht Stufen, wobei die körperlichen Aspekte auf der dritten Stufe stehen, danach folgen die Atem Übungen, auch Pranayama genannt, um Körper und Geist auf die Meditation vorzubereiten. Die Meditation ist die siebte Stufe, welche zur Selbstverwirklichung führt.

Oftmals wird das alltägliche Erleben von außen bestimmt; in der Yoga Praxis stehen das Erleben des Atems, die Befindlichkeit des Körpers und die so entstehende Stille im Vordergrund. Das Erleben wird individuell von innen bestimmt.

Diese Hinwendung zum eigenen Sein ist nicht nur angenehm und schön, die Übungen machen auch große Freude und wirken darüber hinaus heilsam auf allen Ebenen unseres Seins. Yoga tut gut, erfordert aber neben kompetenter Anleitung in einer Yogaschule oder bei einem Yogalehrer auch die Fähigkeit selbständig und regelmäßig zu üben. Yoga ist ein bewährter jahrtausende alter Übungsweg. Die positiven Wirkungen der Übungen werden allerdings erst bei regelmäßiger Yoga Praxis erfahrbar.

Lokah Samastah Sukinoh Bhavantu. Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.

Autorin: ©Claudia Gehricke*
Yoga tut gut - Yogaschule Claudia Gehricke, Yogalehrerin (BYV), Dipl. Designerin (FH), Münster.
WEB: www.yogatutgut.de
 

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